Städte sind zugleich Mitverursacher des Klimawandels – durch die Treibhausgasemissionen – und Betroffene des Klimawandels durch Überflutungen, Trockenheit und Hitzebelastungen. Der Weltklimarat (IPCC) schätzt, dass bis zum Jahre 2050 zwei Drittel aller Menschen in Städten leben. Daher ist es wichtig, dass die Städte ihren Anteil an der Minderung der Treibhausgase leisten. Gleichermaßen müssen sich die Städte an die Folgen des Klimawandels anpassen. Hierfür gibt es eine große Zahl an Anpassungsmöglichkeiten, wie das Schwammstadt-Prinzip zur kombinierten Nutzung von Wasserspeicherung zur Abmilderung von Starkregenereignissen und Bewässerung von urbanem Grün. Dachbegrünung, passive Kühlung durch Bäume und begrünte Fassaden sowie technische Maßnahmen können zu einer Verminderung der Wärme- und Gesundheitsbelastung der Stadtbewohnerinnen und -bewohner führen.
Was erwartet uns in der Zukunft? Bleiben die Bemühungen der Staaten, die Emissionen von Treibhausgasen in die Atmosphäre zu reduzieren, auf dem Niveau des Jahres 2020, so erwartet der IPCC in seinem neuesten Bericht eine globale Temperatur bis Ende des Jahrhunderts von etwa 3,2 Grad höher als vorindustriell (1850-1900). Damit würden wir die im Pariser Klimaabkommen festgelegte Obergrenze des Klimawandels (2, besser 1,5 Grad) deutlich verfehlen. Dabei bedeutet jede Zunahme der globalen Erwärmung über 1,5 Grad eine Zunahme von Wetter- und Klimaschäden. Zugleich können bisher erfolgreiche Anpassungsmaßnahmen in einer wärmeren Welt an Wirksamkeit verlieren, bis zu Grenzen der Anpassung: zunehmende und anhaltende Phasen ohne Niederschläge können den Bestand an Stadtbäumen gefährden.
Damit wir auch in Zukunft noch in lebenswerten Städten leben können, bedarf es zugleich sofortiger, umfassender und nachhaltiger Minderung von Treibhausgas-Emissionen sowie zukunftssicherer Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel. Noch bleibt uns Zeit dafür. Aber wir sollten, wie es der IPCC bildhaft beschreibt, jetzt sofort handeln, um das nur schmale und für kurze Zeit offene Möglichkeitsfenster für eine lebenswerte Zukunft zu nutzen.